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Pflichterfüllend

Wir können niemals die Bürde eines andern Menschen tragen noch ertragen.

Egal, welches Band uns ver-bindet.

Denn dafür fehlt uns das gelebte Leben, um jenes Individuum.

Vielmehr dürfen, nein, steht es uns ausnahmslos davon freizusprechen, allen selbst auferlegten Schuldgefühlen.

Jenen Glaubenssätzen unserer Kindheit geschuldet.

Alte Strukturen verlangen bedingungslosen Gehorsam unter dem Deckmantel einer moralischen Verantwortung, eines längst verschwommenen Trugbild aus der Vergangenheit.

Denn was uns als Moral verkauft wird, unterliegt dem Willen der" Moral" gebenden. So wiederum höchst unmoralisch.

Es wird nie genug sein, hier auf dieser unsrer Erd zu genügen.

Welch Menschengeisel tief in uns verankert ist es dennoch anzustreben, dass einem je Verderbtheit auf die Stirn bloß brennt.

Zu genügen, genügsam zu gehorchen, um zu funktionieren im perfiden Spiel des Herzenttäuschens und der Seelensammler.

Doch auch Vergebung beider Seelenqualen, uns hoffnungsvoll genährt vom ersten Atemzug an versprochen.

Gewiss, der Gewissheit folgend, nach Elends langen Ringen unsrer Erbschuld dann abzustreifen.

Perfekt zu sein, welch unerträgliche Vorstellung, dann lieber menschlich fehlerhaft in allen Belangen.

Es kommt der Tag, der am Kopfe stehen mag.

Wenn sich alles danach umdrehen mag.

Wenn der, der Dich zuvor geformt, jetzt Hilfe suchend Deiner Stärke fordert.

So gibt es keine Pflicht dafür, es vollends dann zu tun.

Aus reinem Herzen sollst du’s geben, das ward Dir in die Wiege einst von Gottes Geist gelegt.

 

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